Von Camagüey nach Trinidad

Nach einer Übernachtung verlassen wir heute die Casa Juanita und überlegen, wie wir unser nächstes Ziel Trinidad am besten erreichen können. Der Viazul fährt nur nachts auf direktem Weg nach Trinidad und nach einem ausgiebigen Frühstück erfahren wir, dass der Casa-Papa sein Auto nicht reparieren konnte.

Die geschäftstüchtige Ehefrau will uns Ersatz anbieten, allerdings sollen wir dafür kräftig drauf zahlen. Da wir bei der guten Dame bei unserer gestrigen Ankunft in Camagüey direkt gespürt haben, dass „Touristen melken“ zu ihrem Hobby gehört (und wir diese Erfahrung in Kuba bis her überhaupt nicht gemacht haben), beschließen wir erst mal ein bisschen durch Camagüey zu laufen und uns nach einem Stadtbummel von einem Bicitaxi zum Viazul-Bahnhof fahren zu lassen. Direkt am Bahnhof werden wir von gefühlt achtzig Menschen beobachtet, da unser Taxista laut über den Platz „Taxista Trinidad“ brüllt. Schnell sammeln sich einige Experten um unser Bicitaxi und wir bekommen einen akzeptablen Preis geboten. Wir vereinbaren, dass uns der Fahrer in 2 Stunden an der Casa Juanita abholen soll und sind gespannt ob das funktioniert.

Wir spazieren zurück durch die Fußgängerzone, kaufen ein paar Flaschen Wasser und packen unsere Rucksäcke in der Casa. Wie vereinbart wartet unser Taxi vor der Casa und wir fahren in einem kleinen Haufen Blech mit zwei schüchternen Engländern über Ciego de Avila und Sancti Spiritus nach Trinidad. Mit einem Schraubenzieher hat man den alten sowjetischen Wagen (Baujahr 1982) bestimmt in einer Stunde zerlegt. Der interessanteste Part während der doch eher ruhigen Fahrt durch die immergrüne Landschaft ist die Fensterkurbel im Auto. Es gibt nämlich nur eine einzige für insgesamt vier Fenster. Damit wir unsere Fenster herunterkurbeln können, muss der Taxista erst seine Kurbel vorne links abschrauben. Funktioniert dann auch alles gut. Kuba halt.

Nach drei Stunden erreichen wir über die gut ausgebaute Straße Sancti Spiritus und fahren durch das Zentrum am Hauptplatz vorbei. Hier verlassen uns die beiden Engländer und wir fahren der Sierra del Escambray entgegen.

Noch ca. 70 Kilometer bis Trinidad. Der neue Motor läuft noch immer. Ab Sancti Spiritus verändert sich die Landschaft. Immer wieder haben wir einen schönen Blick auf die Ausläufer der Sierra del Escambray.

45 Minuten später erreichen wir Trinidad und wir entscheiden uns spontan und zum ersten Mal für ein Hotel (aus dem Reiseführer). Unser Taxifahrer setzt uns direkt am Hotel de la Ronda ab, direkt im Zentrum am Plaza Carillo gelegen. Die freundliche Dame an der Rezeption teilt uns allerdings mit, dass das Hotel ausgebucht ist, bietet uns aber die Casa ihres Ehemanns an. Dem Angebot folgt auch ein junges Pärchen aus Israel und wir spazieren gemeinsam über das Kopfsteinpflaster in die zwei Blocks entfernte Casa in der Calle Gloria. Den restlichen Tag nutzen wir, um Trinidad anzuschauen.