Northland in 48 Stunden

Die Coromandel Peninsula haben wir hinter uns gelassen, um weiter in den Norden vorzudringen. Über Kawakawa und Paihia ist unser Ziel „Cape Reinga“. Anschließend fahren wir weiter zum Ninety-Mile-Beach und durch den Kauri-Wald.

Kawakawa

Dieses kleine Örtchen würde wohl in den wenigsten Reiseführern stehen, wäre an der Hauptstraße nicht das von Friedensreich Hundertwasser gestaltete Klo zu finden – übrigens das erste Hundertwasser-Gebäude auf der Südhalbkugel. Der österreichische Künstler lebte von 1973 bis zu seinem Tod im Jahr 2000 in Kawakawa. 1999 wurde die öffentliche Toilettenanlage eingeweiht. Da es auf unserem Weg zum Cape Reinga liegt, machen auch wir kurz Halt, nutzen bei der Gelegenheit die Örtlichkeiten, knipsen die obligatorischen Fotos und fahren schnell weiter …

Öffentliche Toilette von Hundertwasser in Kawakawa Öffentliche Toilette von Hundertwasser in Kawakawa Öffentliche Toilette von Hundertwasser in Kawakawa Öffentliche Toilette von Hundertwasser in Kawakawa

Paihia

Zusammen mit den Ortschaften Kerikeri und Russel ist Paihia eine der drei wichtigsten Städte der Bay of Islands. Das einstige Fischerdorf ist heute mit seinen 2.000 Einwohnern ein beliebtes Touristenziel. Ein Bootsausflug von Paihia aus zum „Hole in the Rock“ ist eine besonders häufig gebuchte Attraktion. Dabei handelt es sich um ein Loch im Felsen der Insel Motukokako vor der Nordküste Neuseelands.

Wir nutzen Paihia lediglich als Übernachtungsmöglichkeit und machen einen kurzen Stopp bei den drei Kilometer entfernten Haruru Falls. Der fünf Meter hohe Wasserfall Haruru bedeutet auf Māori „donnernder Lärm“. Nach Regenfällen besonders tosend, können Abenteuerlustige hier auch Kajak fahren. Die romantisch Veranlagten buchen lieber die Kajaktour im Mondschein.

Paihia Paihia Haruru Falls bei Paihia Haruru Falls bei Paihia

Cape Reinga

Mit Cape Reinga erreichen wir den zumindest fast nördlichsten Punkt Neuseelands. Tatsächlich sind die Surville Cliffs am North Cape noch drei Kilometer nördlicher. Uns stört das aber nicht und wir laufen vom Carpark durch das Eingangstor den schön gestalteten Weg bis zu dem kleinen weißen Leuchtturm, der das Kap so bekannt macht. Auf dem Weg wird uns durch Hinweistafeln auf Englisch und Māori die Bedeutung des Kaps erklärt. Das Land rund um Cape Reinga ist heiliges Land der Māori. Der Glaube besagt, dass die Seelen der Toten vom Cape Reinga aus ihren Weg in die Unterwelt, in das mythische Land, beginnen. Reinga bedeutet „Absprungplatz“.

cape-reinga-2 Northland - auf dem Weg zum Cape Reinga Cape Reinga Cape Reinga Cape Reinga Cape Reinga Leuchtturm am Cape Reinga Leuchtturm am Cape Reinga

Ninety Mile Beach

Auf unserer Rückfahrt vom Cape Reinga machen wir einen Abstecher über den Ninety Mile Beach. Der Name des Ninety Mile Beach ist etwas erschummelt, den in Wahrheit ist der Strand nur knapp 55 Meilen lang. Das Besondere an diesem Strand ist, dass er Teil des öffentlichen Fernstraßennetzes ist und somit mit dem Auto befahren werden kann. Die Geschwindigkeitsbegrenzung liegt bei 100 km/h. Die Nutzung dieser außergewöhnlichen Straße wird allerdings nur mit einem Allrad empfohlen und erfolgt auf eigene Gefahr.

Nicht nur Touristen laufen Gefahr im Sand oder Wasser stecken zu bleiben, auch Einheimische haben die Gefahr (und die einsetzende Flut) bereits unterschätzt und mussten ihr Auto den Wellen opfern. Bleibt man stecken kann man nur auf hilfsbereite Allrad-Besitzer hoffen, denn der Ninety Mile Beach gehört nicht zum Einsatzgebiet von Abschleppdiensten. Die Autovermietungen verbieten in der Regel die Fahrt über den Strand.

Wir beschließen unser Auto vor dem Strand zu parken und lediglich ein paar Meter zu spazieren. Eine weise Entscheidung, denn bereits nach wenigen Minuten beobachten wir, wie ein Familienvan auf den letzten Metern im weichen Sand stecken bleibt und sich festfährt.

Ninety Mile Beach Ninety Mile Beach Ninety Mile Beach Ninety Mile Beach

Waipoua Kauri Forest

Unser Weg durch das Northland führt uns durch den Waipoua Forest, welcher für die wenigen noch lebenden Kauri-Bäume bekannt ist. Wir machen Halt an einem der zwei größten Kauri-Bäume, dem „Tane Mahuta“ („Gott des Waldes“). Ein kleiner Wanderweg führt uns durch dichten Regenwald zu dem Baumriesen. Dort angekommen verweilen wir vor dem Giganten und lauschen einem Stammesangehörigen der Māori beim Gesang.

Für die Māori sind die Kauri-Bäume von besonderer Bedeutung, so nutzten sie das Holz der Bäume zum Bau von Hütten und Schiffen. Heute steht der Kauri-Baum unter Naturschutz und darf nur noch in Ausnahmefällen von den Māori für religiöse oder kulturelle Zwecke gefällt werden. Besonders große Bäume, wie der Tane Mahuta, werden von den Māori als Waldgottheiten verehrt.

Waipoua Forest Waipoua Forest Kauri-Baum im Waipoua Forest Kauri-Baum im Waipoua Forest Waipoua Forest Waipoua Forest

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