Sehenswürdigkeiten in Cienfuegos

Für einen Urlaubstag starten wir relativ früh in Trinidad mit dem Viazul. Schon gegen 09.30 Uhr kommen wir in der 170.000 Einwohner großen Stadt Cienfuegos an. Am Busbahnhof drückt uns der Busfahrer neben dem Gepäck eine Visitenkarte mit Casa-Empfehlung in die Hand. Wir verlassen erst mal den Busbahnhof, wollen uns orientieren und werden sofort von einem weiteren Kubaner angesprochen, ob wir schon eine Casa haben.

Haben wir nicht. Also warum nicht mal anschauen. Der Kubaner schwingt sich einen Rucksack über und wir laufen drei Blocks weit. Dank des strengen Rechtecksmuster, in dem die Stadt angelegt ist, fällt es nicht schwer sich zu orientieren. (Ein französischer Stadtplaner hat dieses eingeführt, nachdem die Stadt bei einem schweren Sturm 1825 stark zerstört wurde.) Wir schauen uns die empfohlene Casa an und beschließen zu bleiben.

Die Altstadt von Cienfuegos

Nach kurzer Pause machen wir uns auf in die Altstadt, deren Kern seit 2005 unter dem Schutz der UNESCO steht. Cienfuegos – wegen ihrer Attraktivität auch Perle des Südens genannt – bedeutet übersetzt „Hundert-Feuer“ (Cien = 100, fuego = Feuer). Wir laufen zu Fuß zum Boulevard, der Fußgängerzone, und schauen bei Cubatours rein. Wir wollen uns über einen Ausflug zum El Nicho für den nächsten Tag informieren.

Parque José Martí

Wir laufen weiter zum Parque José Martí um den viele interessante Gebäude angeordnet sind, zum Beispiel die eher schlicht gehaltene Catedral de Nuestra Senora de la Purísima Concepción, das Teatro Tomás Terry oder die ehemalige Villa des Zuckerbarons Don José Ferrer, in der heute das Kulturzentrum der Stadt zu finden ist. Von der Dachterrasse und dem kleinen Turm auf dem Palacio Ferrer soll man einen schönen Ausblick über die Stadt und die nicht weit entfernten sowie wirtschaftlich sehr bedeutsamen Hafenanlagen haben. Wir haben die 2 CUC Eintritt allerdings nicht passend zur Hand und beschließen daher, später wieder zu kommen. Am westlichen Ende des Parque José Martí ist der Arc de Triunfo zu sehen, Kubas einziger Triumphbogen, der anlässlich der kubanischen Unabhängigkeit erbaut wurde und als Nationaldenkmal gilt.

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Bucht von Cienfuegos

Wir laufen zur Bucht von Cienfuegos und entscheiden uns spontan zu einer kleinen Rundfahrt mit einer Pferdekutsche auf die Halbinsel Punta Gorda entlang der Calle 37. Wir fahren vorbei am Baseball-Stadion und erfahren, dass noch heute Nachmittag die Mannschaft aus Havanna zum Match erwartet wird. Der Eintritt ins Baseballstadion kostet für die Einheimischen nur einen nationalen Pesos, für die Touristen einen CUC (ca. 24 nationale Pesos).

Weiter Richtung Süden kann man den Reichtum der Villenbesitzer bereits erahnen. Imposante Bauten tun sich auf. Wir sehen den himmelblauen Palacio Azul, den Club Cienfuegos (einem ehemaligen Yachtclub, heute mit einem vornehmen Restaurant), fahren vorbei am Parque de la Esculturas bis zum Palacio del Valle – einem prachtvollen Bau mit Elementen verschiedenster Epochen. Auch das gegenüberliegende Hotel La Casa Verde ist ein architektonischer Leckerbissen.

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Geschafft von dem frühen Aufbruch in Casilda-Trinidad und der Hitze gönnen wir uns frühnachmittags eine ausgiebige Siesta. Wir haben noch einen kleinen Snack bei Casa Mama Ada bestellt und schauen überrascht drein, als sie uns einen Teller voll mit Schweinefleisch (schmeckte wie Kassler), Reis mit schwarzen Bohnen (moroz y cristianos) und Salat hinstellt. Sehr gut und gerade willkommen als verspätetes Mittagessen!

Am späten Nachmittag wollen wir mit passendem Eintrittsgeld nochmal unser Glück an dem Palacio Ferrer versuchen. Wir stehen allerdings vor verschlossenen Türen: nur bis 17 Uhr geöffnet. 10 Minuten zu spät! Generell haben wir den Eindruck, dass in Cienfuegos die Bürgersteige relativ früh hochgeklappt werden. Um diese Uhrzeit haben bereits die meisten Geschäfte geschlossen oder bereiten sich emsig auf den bevorstehenden Feierabend vor.

Wir lassen uns davon nicht aufhalten und machen uns auf den Weg in den eher nördlichen Teil der Innenstadt. Den südlichen Bereich sind wir ja bei unserer ersten Stadterkundung schon abgelaufen. Wir laufen zum Palacio Goitizola (eher eine Ruine als ein Palast), bis zur Calle 37 wo wir vorbei an der methodistischen Kirche bis zum Benny Moré Denkmal laufen.

Wir bemerken die dunklen Wolken am Himmel und der Wind frischt auf. Die Leute laufen aufgeregt in ihre Häuser, auch wir machen uns auf den Rückweg. Doch unterwegs werden wir von einem heftigen Wolkenbruch überrascht. Wir suchen Schutz unter einem Vordach, genau wie ein kleiner Junge, der durch den Regen friert und den Ratschlag gibt, dass man aufpassen muss, jetzt nicht krank zu werden. Er meinte, der Regen würde nicht länger als fünf Minuten anhalten. Doch wir wollen nicht warten und laufen zur Casa. Nass bis auf die Unterhose kommen wir dort an. Der Regen dauert deutlich länger als 5 Minuten, die Straßen sind menschenleer.

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