Weltkulturerbe El Morro in Santiago de Cuba

Bevor es mit unseren „Casa-Eltern“ Celene und Ricardo zu der Festung El Morro südlich von Santiago geht, fahren wir mit ihrem Moskovich, Baujahr 1985, mit viel Lärm und Rauch durch die Stadt zur Viazul-Station. Wir wollen unser Ticket für die Weiterreise nach Bayamo am nächsten Morgen kaufen.

An der Viazul Station angekommen, erfahren wir, dass es keine Internetverbindung zur Hauptstation gibt und somit keine Tickets verkauft werden können. Wir müssen warten. Da wir aber den Sonnenuntergang auf der Festung nicht verpassen wollen, entschließen wir uns wieder zu fahren und stattdessen am nächsten Morgen früher (d.h. eine Stunde vor planmäßiger Abfahrt) hier zu sein. Also weiter zur Südküste Kubas, genau hier:

Auf der Fahrt zur Festung El Morro erfahren wir, dass die Familie nur in Besitz des alten Autos ist, weil Ricardos Mutter damals Studentin an der medizinischen Fakultät ein Stipendium erhielt und somit die Möglichkeit ein Auto zu kaufen. Ein Moskovich kostet heute ca. 10.000 CUC, ein amerikanischer Oldtimer 20.000 CUC. Für den Durchschnittskubaner unerschwinglich.

Festung El Morro

Der Moskovich bringt uns sehr zuverlässig zur 7 km entfernten Festung, deren vollständiger Name Castillo San Pedro de la Roca lautet. Celene kümmert sich um die Kaltgetränke, während wir mit Ricardo den Blick auf die Karibik genießen. Wir freuen uns schon auf unser erstes kubanisches Bier und halten wenige Minuten später ein Heineken in der Hand. Schmeckt auch! Für den Fahrer gibt es Bucanero Malzbier – 100 % alkoholfrei. Weiter geht es zu Fuß zum Eingang El Morro. Für den Eintritt in das Weltkulturerbe zahlt Celene 4 CUC pro Person. Wir spazieren über die hölzerne Zugbrücke in die Festung und genießen die Aussicht auf die Bahia de Santiago und die bewaldeten Höhen der Sierra Maestra. Über die verwinkelte Festungsanlage mit ihren dicken Steinmauern sind viele Kanonen verteilt. In der Abenddämmerung dürfen wir eine der Kanonen in Aktion erleben.

Da es am nächsten Morgen sehr früh mit dem Viazul richtig Bayamo geht, verabschieden wir uns schon am Vorabend von Celene. Aus Deutschland haben wir eine alte (aber noch funktionierende) Digitalkamera mitgebracht, über die sich Celene sehr freut. Sie wird ihrem Sohn die Kamera zum Geburtstag am 30.09. schenken. Da sie sich irgendwie revanchieren möchte, bekommen auch wir ein Abschiedsgeschenk. Ein Set aus vier hölzernen Getränke-Untersetzern mit den Rezepten der bekanntesten vier Cocktails Kubas. Mit einem Zwinkern erlaubt sie uns aber auch diese als Bierunterleger zu verwenden.