Über die Grenze ins Okavango Delta

Bereits am zweiten Tag unserer Afrika-Rundreise verlassen wir Namibia und überqueren die Grenze zu Botsuana. Der Grenzübertritt verläuft dank unserer namibianischen Reiseleitung unproblematisch. Nach weniger als einer Stunde Wartezeit an der Grenze reisen wir nach Botsuana ein, unser Ziel stets vor Augen: das Okavango Delta.

Maun – das Tor zum Okavango Delta

Nach knapp 500 Kilometern Fahrt durch die Kalahari und einigen Stopps unterwegs, erreichen wir am späten Nachmittag das Delta Rain Camp in der Nähe von Maun. Unsere erste Nacht im Zelt steht uns bevor. Schnell sind die Zelte und das Camp drum herum aufgebaut und wir lassen den Abend in der Camp-Bar unter freiem Sternenhimmel mit einem kühlen Bier ausklingen.

Auf dem Kalahari-Highway Delta Rain Camp

Mit Einbaumbooten durch das Okavango Delta

Nach einer überraschend ruhigen ersten Nacht im Zelt, starten wir am nächsten Tag noch vor Sonnenaufgang im offenen Truck Richtung Delta. Der kalte Fahrtwind pfeift uns in den frühen Morgenstunden um die Nase und wir sind froh als uns die ersten Sonnenstrahlen des Tages wärmen.

Auf dem Weg ins Okavangodelta Auf dem Weg ins Okavangodelta

Nach einer knappen Stunde Fahrt erreichen wir dann auch das Wasser des Okavango Deltas und wir steigen um auf die Mokoros – kleine, wacklige aber sehr bequeme Einbaumboote. Früher tatsächlich aus einem einzigen Baumstamm des Leberwurstbaumes gefertigt, werden heute meist wesentlich langlebigere Materialien, wie Fiberglas, verwendet.

Bevor es allerdings los geht, werden wir einem Boot und somit auch einem eigenen Poler, dem Bootsmann, zugewiesen. Unser Poler Martin belädt gekonnt das Mokoro und beeinflusst somit auch die Stabilität des Bootes im Wasser. Schließlich steigt einer nach dem anderen in das wackelige Boot, dessen Kante sich nur wenige Zentimeter über der Wasseroberfläche befindet. Uns ist etwas mulmig zu Mute. Nicht nur wegen dieser wackeligen Angelegenheit, auch wegen des Nilpferdes, welches nur wenige Meter von uns entfernt interessiert unser Treiben beobachtet. Die Einheimischen versichern uns, dass das Hippo nur neugierig ist und keine Gefahr von ihm ausgeht.

Mit den Mokoros durch das Okavangodelta Nilpferd im Okavangodelta

Schließlich stoßt Martin das Boot samt uns und unserem Gepäck für die nächsten zwei Tage gekonnt vom Ufer ab und wir gleiten, ja schweben fast über das ruhige Wasser des Okavango Delta. In den ersten Minuten erzählt uns Martin etwas über das Delta und die Gefahren aber auch die Schönheiten, die wir hier antreffen können. Neben der Aufgabe uns trocken wieder an Land zu bringen, ist es für den Poler am wichtigsten, die glatte Wasseroberfläche im Auge zu behalten. Sind Luftblasen zu sehen, ist das ein Hinweis, dass ein Hippo in der Nähe ist.

Mit dem Mokoro durch das Okavangodelta Mit dem Mokoro durch das Okavangodelta Mit dem Mokoro durch das Okavangodelta Mit dem Mokoro durch das Okavangodelta

Mehr als eine Stunde gleiten wir auf den Wasserstraßen umsäumt von Schilf dahin. Wie lange die Fahrt im Mokoro dauern wird, ist zu diesem Zeitpunkt noch ungewiss. Martin erklärt uns, dass wir einfach Ausschau halten nach einer Insel, die uns gefällt. Je nach Wasserstand könne man nicht genau sagen, wann das der Fall sein wird.

Nach einer weiteren guten halben Stunde erreichen wir schließlich eine einsame Insel und wir gehen an Land. Bevor wir unseren ersten Ausflug ins Okavango Delta unternehmen, bauen wir unser Camp für die nächsten beiden Nächte auf.

Unser Camp im Okavangodelta Unser Camp im Okavangodelta

Fuß-Safari durch das Okavango Delta

Mit einer kleinen Gruppe dringen wir zu Fuß weiter ins Innere des Deltas vor. Durch matschige kleine Tümpel, verbranntes Buschland und dschungelartiges Buschgelände bezwingen wir die Wildnis. Unser Guide führt uns auf unserer ersten Pirschwanderung zu Giraffen, Zebras und einer Herde von Huftieren, die durch uns aufgeschreckt losrennen, aber kurz darauf in der entstandenen Staubwolke verharren und sich wieder beruhigen.

Vor Sonnenuntergang müssen wir wieder zurück im Camp sein. Dort endet dieser aufregende Tag mit unseren ersten Erfahrungen in der Wildnis mit leckerem Essen, Bier und Gitarrenmusik am Lagerfeuer.

Pirschwanderung durch das Okavangodelta Pirschwanderung durch das Okavangodelta Huftierherde im Okavangodelta Pirschwanderung durch das Okavangodelta Unser Abendessen: Oryx-Antilope mit Reis, Gemüse und Salat Sonnenuntergang im Okavangodelta

5 Fakten rund um das Okavango Delta

  • Seit 2014 ist das Okavangodelta UNESCO Welterbe.
  • Mit ca. 15.000km² (in der Regenzeit bis zu 20.000 km²) ist es das größte Binnendelta der Welt und entspricht der Größe des Bundeslandes Schleswig-Holstein.
  • Der Fluss Okavango kommt aus dem Hochland Angolas, bildet auf über 400 km die Grenze zwischen Angola und Namibia, bevor er schließlich im Okavangobecken viele Flussnebenarme und Sümpfe speist.
  • Es dauert bis zu vier Monate bis das Wasser das Delta vom Anfang des Pfannenstiels im Norden bis Maun im Süden des Deltas durchfließt.
  • Das Wasser des Deltas weist Trinkwasserqualität auf. Während die Einheimischen es mit der bloßen Hand schöpfen, wird Touristen empfohlen, das Wasser vor dem Verzehr abzukochen.
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